«Thursday never looking back, it's friday I'm in love», sang Robert Smith 1992 im vielleicht untypischsten aller «the Cure»-Songs. Auch 32 Jahre später spricht er damit vielen aus der Seele: Endlich Freitag! Die Ode an das flüchtige Freitagsgefühl, an den besten oder sogar einzigen guten Arbeitstag der Woche, funktioniert fast immer.
Ausser es ist wieder der 13., so wie heute.
Fiese Freitage
Freitag der 13. ist ein fatales Unglücksdatum. An dieser Kombination von Zahl und Tag sind bereits verheerende Dinge geschehen, das ist unbestritten. Zum Beispiel die Costa Concordia. Die hat Capitano Schettino nämlich am 13. Januar 2012 in einen Felsen donnern lassen. Ob das auch einen Tag zuvor passiert wäre?
Und dann natürlich noch der «Schwarze Freitag», der 13. Mai 1927. An diesem Tag krachte es an der Berliner Börse, der Index brach um fast 32 Prozent ein. Das wäre an einem Mittwoch unmöglich gewesen.
Und genau heute vor 28 Jahren starb der legendäre Rapper Tupac Shakur – am 13. September 1996. Natürlich ein Freitag. Ihr seht es: Am Freitag dem 13. passiert unglaublich viel Tragisches. Ein Unglückstag, wenn man so will.
Genau wie jeder andere Tag im Kalender. Jeder einzelne, 1 bis 31, Montag bis Freitag, ist ein verdammter Unglückstag. So läuft es halt auf der Welt. Shit happens.
Freitag der 13. hingegen hat nur einen schlechten Ruf. Wissenschaftlich erhärten lässt sich eine Häufung von Unglücken an diesem Datum nicht, eher im Gegenteil.
Weniger Unfälle
„Im langjährigen Mittel liegen die Schadenfälle, die sich an einem Freitag, den 13. ereignen, auf einem ähnlichen Niveau wie an allen anderen Freitagen", schreibt die Zürich Versicherung zu einer statistischen Auswertung.
Andere Versicherer wie AXA stellen im Durchschnitt sogar leicht weniger Unfälle an diesem Datum fest.
Auffällig ist jedoch, dass Schadenfälle an Freitagen häufiger sind, als an anderen Wochentagen – ungeachtet des Datums. Die Schadenhäufigkeit liegt bis zu 10 Prozent höher. Hier dürfte die eingangs erwähnte Freitagsüberschwänglichkeit eine tragende Rolle spielen.
Angst vor einem normalen Freitag, ohne die 13, scheint jedoch niemand zu haben. Bleibt die Frage, wo jener Aberglaube herkommt. Die meisten Erklärungsversuche beziehen sich auf zwei Ansätze.
Biblisches Trauma
Die Zahl 13 wird in der Bibel mit allem Bösen in Verbindung gebracht. Judas Iskariot, der Verräter, ist der 13. Teilnehmer des Abendmahls. Am nächsten Tag – einem Freitag – wird Jesus gekreuzigt. Am Ende sind es also nur 12 Apostel.
Das Christentum hat weiteren Anteil am unheiligen Freitag. Schuld daran ist Papst Gregor XIII, der den gleichnamigen Kalender einführte. Dies führte dazu, dass der 13. öfters auf einen Freitag fällt. Jedes Jahr kommt die Kombination mindestens einmal vor. Aber keine Angst, mehr als drei pro Jahr sind nicht möglich.
Die Störung der Ordnung
Die himmlische Zahl 12 sorgt auch sonst für Ordnung – und die 13 ist die Störung des Duodezimalsystems, welches in unserem Leben sehr präsent ist. 12 Monate, Sternzeichen, Stunden pro Nacht und Tag, ein Dutzend.
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Weit verbreiteter Aberglaube
Zugeben würden es die meisten wohl nicht, doch Aberglaube ist auch heute noch weit verbreitet. So bieten viele Hotels keine Zimmer mit der Nummer 13 an, einige Fluggesellschaften wie etwa die Lufthansa haben keine 13. Reihe.
Sie hat auch keine mit 17 angeschriebene Reihe, das ist nämlich in Italien und Brasilien eine Unglückszahl. Nicht aber in China, dort ist es die vier. Und auch die 13 ist nicht überall so unbeliebt. Im Judentum etwa ist die 13 eine Glückszahl, genauso wie in Südostasien und Japan.
Es zeichnet sich ab: Was als Unglückszahl oder Tag gilt, ist vor allem eine kulturelle Frage. Freitage hingegen sind fast immer was Gutes – trotz der erhöhten Unfallgefahr. In diesem Sinne:
Enough of this stuff. It's Friday, I'm in love.
