Quelle: Reuters / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Die «Icon of the Seas» der Gesellschaft Royal Caribbean hat die Jungfernfahrt hinter sich. Der Präsident Jason Liberty bezeichnet das Kreuzfahrtschiff als «grösstes, krassestes Schiff des Planeten».
Das Schiff wird mit Flüssig-Erdgas (LNG) betrieben, von den Betreibern als «saubersten Schiffskraftstoff» bezeichnet. Doch wie sauber ist dieser Treibstoff wirklich?
«Das ist Greenwashing»
Beim International Council on Clean Transportation ist man überzeugt, dass «die Branche in falsche Klimalösungen investiert». LNG könne nicht als «grüner Treibstoff» bezeichnet werden, da der Motor zwischen 70 bis 80 Prozent mehr Treibhausgasemissionen ausstosse als bei normalem Schiffskraftstoff. «Das ist Greenwashing», heisst es dort.
LNG reduziert zwar die Kohlendioxidemissionen um rund ein Viertel. Das Problem ist aber der sogenannte «Methanschlupf». Das bedeutet, dass ein Teil des Gases nicht verbrannt wird, was zu Methanemissionen führt. Das Gas ist schädlicher als Kohlendioxid.
Laut International Council on Clean Transportation sollten Schiffe mit Brennstoffzellen und erneuerbarem Wasserstoff oder Methanol betrieben werden.
Batterien wegen Lieferengpässen nicht eingebaut
Die Royal Caribbean ist sich der Kritik bewusst, sagt aber auch, dass zum Zeitpunkt des Baus der «Icon of the Seas» LNG der «vielversprechendste Brennstoff» war. Nick Rose, Vizepräsident des Betreibers, sagt: «Wir betrachten es als einen Übergangskraftstoff, der uns hilft, uns leichter an neue Kraftstoffe anzupassen, wenn Alternativen eingeführt werden.»
Eigentlich müsste es auf der «Icon of the Seas» auch Brennstoffzellen haben, die ohne Verbrennung Elektrizität erzeugen. Allerdings konnten diese wegen Lieferengpässen noch nicht eingebaut werden.
Das Schiff kann auch mit Landstrom fahren. Sobald es angedockt ist, braucht es keine schädlichen Generatoren mehr. Immer mehr grosse Häfen bieten eine solche Energiequelle an.
(red.)
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.