Aargau/Solothurn

Aargauerin erzählt von ihren Erfahrungen mit Starlink auf einer Insel

Highspeed Internet

Aargauerin erzählt von ihren Erfahrungen mit Starlink auf einer Insel

· Online seit 13.10.2024, 17:50 Uhr
Das Internet ist für viele Menschen unabdingbar. Das von Elon Musk gegründete Unternehmen SpaceX bringt mit dem Projekt Starlink Internetanschluss durch Satelliten in entlegene Ortschaften auf der ganzen Welt. Was sind die Vorteile? Eine Aargauerin berichtet von ihren Erfahrungen auf einer Insel.
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Ob arbeiten, shoppen, flirten, spielen oder einfach abhängen – ein grosser Teil unseres Lebens spielt sich inzwischen im Internet ab. Stabiles und schnelles Netz zählt für viele zur Selbstverständlichkeit. Dementsprechend ist es umso ärgerlicher, wenn man sich mal einem Ort mit langsamem Internet befindet.

So erging es auch Ramona Gyr, die unter anderem von ihrem Ferienhaus auf der griechischen Insel Korfu aus die Rubrik «Reisewelten» für Radio Argovia und ArgoviaToday produziert. Als sie Mitte des Jahres dorthin zog, stellte sich der Internetanschluss als grosses Hindernis heraus. Wie sie im Gespräch mit ArgoviaToday erzählt, wurde die Suche nach einer stabilen Verbindung schnell zur Herkulesaufgabe. «Manchmal musste ich eine halbe Stunde fahren, bis ich in einem Café mit gutem Internet war», erinnert sich Ramona. Eine bessere Lösung musste her. Diese fand sie mit Starlink. Dabei handelt es sich um einen Netzwerkdienst, der über Satelliten im Weltraum funktioniert. Das Signal wird mit einer Art Satellitenschüssel empfangen, die im Freien steht.

Aufmerksam darauf wurde Ramona zum ersten Mal durch ihren Nachbarn, der den Internetdienst schon seit längerem nutzt. Ihr zufolge reicht sein Router für das ganze Haus für drei Parteien. Lediglich einen Extender – ein Gerät, das die Internetverbindung verstärkt – habe sie gekauft, damit der Anschluss an das Netz ein bisschen weiter reicht. Und siehe da: Das Internet war plötzlich gut genug, um damit arbeiten zu können. «Ich bin wirklich sehr zufrieden. Wenn es fest stürmt, verschwindet das Signal aber manchmal», so Ramona.

Vergleichbare Preise mit Handyabos

Auch in der Schweiz ist Starlink mittlerweile überall verfügbar. Wer den Internetdienst in den eigenen vier Wänden nutzen möchte, zahlt laut Starlink-Webseite monatlich 50 Franken. Zusätzlich fallen einmalige Hardwarekosten von etwa 340 Franken an. Bestellt werden kann der Dienst grundsätzlich an jede gültige Adresse. In Funklöchern, wie sie in den Schweizer Bergen häufig vorkommen, könnte Starlink entsprechend Abhilfe schaffen.

Damit ist das Problem von schlechtem Internet auf Schotterstrassen und in abgelegenen Bergregionen jedoch noch nicht gelöst. Auch hierfür bietet Starlink offenbar eine Lösung: Ein Paket, das für 72 Franken im Monat nahezu weltweit Highspeed-Internet verspricht. Klingt auf den ersten Blick vielversprechend, oder? Das Projekt bleibt aber nicht ohne Kritik.

Weltraumslalom und Abfall im All

Vor zwei Jahren äusserte die US-Raumfahrtbehörde NASA ihre Bedenken gegenüber dem Satellitenprogramm Starlink. In einem Schreiben an die Federal Communications Commission (FCC), die für Kommunikationswege und Satelliten in den USA zuständig ist, erklärte die US-Weltraumbehörde: «Die NASA ist besorgt über die potenziell steigende Gefahr von Kollisionen sowie über mögliche Auswirkungen auf ihre wissenschaftlichen und bemannten Raumfahrtmissionen.» Dies berichtete das deutsche Magazin «Der Spiegel.»

Damit könne auch das Risiko für gefährliche Kettenreaktionen steigen. Denn wenn Satelliten mit anderen Objekten zusammenstossen, werden sie in tausende Stücke gerissen. Diese können zu einem Geschoss im Orbit werden. Eine solche Kettenreaktion nennt man «Kessler Syndrom».

Gefährliche Situationen hat es bereits gegeben. So musste beispielsweise die bemannte chinesische Weltraumstation «Tiangong» zwei Ausweichmanöver durchführen, um eine Kollision zu verhindern.

Internet, dafür kein Wasser

Zurück zu Ramona Gyr nach Korfu. So fest sie sich über den hochwertigen Internetanschluss freut, manchmal kommt es ihr ein bisschen paradox vor, das solche hochkomplexe Dinge einwandfrei funktionieren, während es bei menschlichen Bedürfnissen zum Teil hapert. «Diesen Sommer war es zwei Monate lang täglich 45 Grad. In meiner Region hatten wir die halbe Woche über kein fliessendes Wasser in der Wohnung», bilanziert die Aargauerin.

Die Tatsache, dass sich die Insel in Sachen Internet auf dem höchsten Standard befindet, aber wasserversorgungstechnisch hinterherhinkt, sei sehr widersprüchlich.

veröffentlicht: 13. Oktober 2024 17:50
aktualisiert: 13. Oktober 2024 17:50
Quelle: ArgoviaToday

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