Aargau/Solothurn

Argovia Beizlifäscht zieht um – bleibt aber auf dem Birrfeld

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Argovia Beizlifäscht zieht um – bleibt aber auf dem Birrfeld

03.06.2024, 14:14 Uhr
· Online seit 30.05.2024, 11:17 Uhr
Das Argovia Beizlifäscht kehrt im Juni aufs Birrfeld zurück. Für Vogelschützer ein regelrechter Affront, findet doch die Veranstaltung während der Brutzeit der Feldlerche statt. Nachdem diese eine Verwaltungsbeschwerde gegen die Gemeinde Birrhard eingereicht hatten, wurde nun gemeinsam ein neuer Standort gefunden.
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Das Argovia Beizlifäscht hat einen neuen Standort. Am Donnerstag teilt Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura mit, dass das Argovia Fäscht umziehen wird und nicht auf dem Birrfeld stattfinden wird. Grund sei die Feldlerche. «Das Beizlifäscht findet weiterhin auf dem Birrfeld statt. Allerdings ennet der A1 auf dem Gemeindegebiet von Birrhard», sagt Veranstalter Marco Kugel gegenüber ArgoviaToday. «Dem vorausgegangen sind viele Diskussionen und auf diesen Kompromiss haben wir uns einigen können.»

Er habe zwei Möglichkeiten gehabt, so Kugel. «Zum einen hätte ich das Datum verschieben können, was aber organisatorisch kaum möglich gewesen wäre oder eben einen neuen Standort suchen.» So habe er mithilfe der Gemeinde Birrhard und den Landwirten schnell eine passende Lösung finden können.

Beschwerde ist hinfällig

Das Fest findet am 22. Juni 2024 direkt in der Brutzeit des Bodenbrüters statt. Im Gegensatz zum Argovia Fäscht werden am Beizlifäscht nicht 40'000 Besucher und Besucherinnen erwartet, sondern knapp 4000. Das bespielte Areal sei zehnmal kleiner als noch vor zwei Jahren, sagt Kugel.

Für die Vogelschützerinnen und Vogelschützer von Birdlife und Pro Natura war das allerdings kein gültiges Argument. Sie kritisieren, dass das Beizlifäscht im Brutgebiet der Feldlerche stattfindet.  Daher haben Pro Natura Aargau und Birdlife eine Verwaltungsbeschwerde gegen die Gemeinde Birrhard eingereicht.

Diese ist jetzt allerdings hinfällig, weil es für die Veranstaltung eine neue Heimat gibt – und zwar ausserhalb des Brutgebiets. «Gegen den neuen Standort wird keine Beschwerde eingereicht werden», sagt Veranstalter Marco Kugel. «Wir begrüssen den neuen Standort und damit auch die Verlegung», erklärt Matthias Betsche auf Anfrage. «Das Birrfeld gilt als letzter grösserer Brutplatz der bedrohten Feldlerche im Kanton Aargau mit 24 bis 30 Brutpaaren. Der Bestand muss dringend stabilisiert werden, vor allem auch, weil sie sehr störungsempfindlich ist.» Die eingereichte Beschwerde werde nun abgeschrieben – auf Kosten der Gemeinde und des Veranstalters. «Die Gemeinde Birrhard hat indes eine neue Bewilligung erteilt und der Kanton hat das Verfahren der Beschwerde gegen die Gemeinde wegen Gegenstandslosigkeit abgeschrieben», so der Beizlifäscht-Veranstalter.

Neuer Shuttledienst zum neuen Festgelände

«Wir werden die Veranstaltung aber weiterhin beobachten», führt Betsche aus. Weil das neue Festgelände weiter weg sei, wird aber vom Veranstalter ein Shuttledienst ab den Bahnhöfen zum Gelände und zurück zur Verfügung gestellt. Für Betsche steht aber fest, dass nach diesem Entscheid wohl allen Veranstaltenden klar sein sollte, dass das Birrfeld während der Brutzeit kein geeigneter Ort für Festivitäten sei. «Damit wird das Birrfeld auch wieder ein Geheimtipp für Interessierte, die bei einem Spaziergang dem melodiösen Gesang der Feldlerche lauschen wollen.»

veröffentlicht: 30. Mai 2024 11:17
aktualisiert: 3. Juni 2024 14:14
Quelle: ArgoviaToday

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