Die meisten haben wohl schon mehr oder weniger entschieden, wo sie das EM-Achtelfinal-Spiel der Schweiz gegen Italien am Samstag um 18 Uhr schauen werden. Egal ob im Public Viewing, im Stadion vor Ort in Berlin oder zu Hause am Fernseher, und auch egal, für wen man die Daumen drückt, die Fussballfans im Land freuen sich auf das Duell. Auch wenn so manche Doppelbürger im Clinch sind, welches Trikot sie für das Spiel anziehen sollen. Vielleicht hilft ja ein Blick in die Glaskugel – oder in diesem Fall in die Petrischale – um bei der Entscheidung zu helfen, am Schluss im Siegertrikot dazustehen.
Denn im Labor des Kantonsspitals Baden haben die Mitarbeitenden wieder die Bakterien befragt. Streptokokken gegen Milchsäure-Bakterien, welche weisen ein grösseres Wachstum auf und sagen somit einen Sieg für das jeweilige Team voraus? Immerhin lagen die Orakel-Bakterien beim Spiel gegen Deutschland mit dem Unentschieden richtig. Und auch den Sieg gegen Ungarn hatten die Bakterien kommen sehen. Nur bei Schottland lagen sie mit einem vorausgesagten Schweizer Sieg daneben. Haben sie dieses Mal wieder recht?
In einer Schale wuchsen die Bakterien besonders
Sollte es nach den Bakterien gehen, gibt es einen klaren Schweizer Sieg. «Das Bakterienwachstum in der Schweizer Petrischale mit Streptococcus agalactiae war deutlich grösser als in der italienischen, in der sich Enterococcus faecalis befunden haben», heisst es in einer Mitteilung.
Mit dem EM-Gag will das KSB die Arbeit der Mikrobiologen am Spital etwas in den Fokus rücken. Sie arbeiten sonst eher im Hintergrund. Vor jedem Schweiz-Spiel werden in je einer Petrischale unterschiedliche Bakterien gezüchtet, für das Achtelfinal der Schweizer Nati waren dies Streptokokken (Schweiz) und das Milchsäure-Bakterium Enterococcus faecalis (Italien).