David gegen Goliath heisst es wohl, wenn die Auswahl des FC Zeiningen-Wallbach gegen den grossen FC Basel ein Freundschaftsspiel austrägt. Am Dienstag reist die Super-League-Mannschaft ins Fricktal. So ganz fair ist die Verteilung auf dem Fussballplatz nicht, dennoch freut sich Martin Meyer, Präsident des FC Zeiningen riesig auf den Fussballmatch.
«Dies ist eine einmalige Chance für uns», erklärt Martin Meyer, der selbst ein riesiger Fan des FC Basel ist. «Ich habe persönlichen Kontakt zu Marco Streller. Er hat mich angefragt und dann habe ich natürlich sofort zugesagt», erzählt Meyer begeistert. «Eine solche Geschichte schreiben zu können wird nicht alltäglich sein.» Mit der Aktion «Uswärts Dehei» will der FCB Werbung machen und die Zuschauerinnen und Fans wieder ins Joggeli locken.
Den Luxus des St. Jakob-Parks kann der Dorfverein aber nicht bieten, bei Regenwetter ein Nachteil: «Wir haben keine bedeckte Tribüne. Wir empfehlen allen einen Regenschutz und passende Kopfbedeckung», so Meyer. Dies sollte aber kein Problem sein, wie Meyer erklärt. «Innert drei Tagen war das Spiel ausverkauft. Es sind rund 1000 Tickets, alle ratzeputz weg. Die Leute sind schon eine Stunde bevor der Verkauf angefangen hat, vor dem Ticketschalter angestanden.» Meyer rechnet mit rund 1700 Fans am Spielfeldrand, die alle mit Würsten und Getränken versorgt werden. «Dies wird ein riesen Volksfest – von den jung bis alt.»
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Auch für die Spieler des FC Zeiningen und die des FC Wallbach wird dieses Spiel unvergesslich. «Wir haben eine Auswahl getroffen, da es unfair wäre, wenn nur eine Mannschaft von den Aktiven spielen dürfte», erklärt der Präsident. «Es hat solche, die verletzt oder im Militär sind, und Spieler, die sowieso nicht dabei sein können.» So sei es relativ gut aufgegangen. Ein paar Spieler mehr als normalerweise stehen natürlich auf dem Matchblatt. «Bei einem Freundschaftsspiel wird das ja nicht so eng gesehen», sagt Meyer. «Alle Spieler, die bereit sind und wollen, die dürfen jetzt auch spielen.» Die beiden kleineren Vereine wollen so viele wie möglich glücklich machen, ob Spieler, Vereinsmitglieder oder Fans.
Martin Meyer ist definitiv stolz auf sein ganzes Team. «Wir hatten nur zwei Wochen Zeit, um alles vorzubereiten. Da waren einige Nachtschichten nötig.» Jetzt muss nur noch alles so klappen, wie er sich das vorstellt. Um gegen den Super-League-Club eine gute Figur zu machen, haben die beiden Vereine keine Kosten und Mühen gescheut. «Wir hatten schon mehr Aufwand als bei sonst normalem Betrieb. Normalerweise kommen vielleicht 50 bis 100 Leute. Jetzt werden es fast 2000 sein», erklärt Meyer. Bei so einem grossen Event muss auch alles abgesperrt werden, und sowohl das Catering als auch mehr WCs müssen organisiert werden.
Damit wirklich alles rund und erinnerungswürdig wird, gibt es für die Mannschaft sogar ein neues Trikot, wie der Präsident anfügt: «Das soll für immer an den heutigen Tag erinnern.» Es war eine besondere Herausforderung, da lange nicht klar war, ob die Trikots auch wirklich rechtzeitig fertig werden.
Das Spiel beginnt um 18 Uhr auf dem Fussballplatz in Zeiningen. Welche Mannschaft schliesslich gewinnt, spielt für den FC Präsidenten keine grosse Rolle. «Mein Herz schlägt für beide Vereine», erklärt Martin Meyer und lacht. Das Resultat des heutigen Spiels sei ihm egal. Er wünsche sich nur, dass das heutige Spiel dem FCB neue Kraft für die Super League geben würde. «Aber der grosse Wunsch ist natürlich, dass unsere Mannschaft ein Tor schiessen könnte. Dies wäre wirklich schön», sagt Meyer weiter.
(red)