Was darf eigentlich in die Toilette geschmissen werden – und was nicht? Dass Wattestäbchen, Binden, Zigarettenstummel und Windeln nicht in das WC gehören, ist vermutlich (den meisten) klar. Bei Essensresten, Papiertaschentüchern und Feuchttüchern sind wir Aargauer uns anscheinend nicht so sicher.
Feuchttücher dürfen nicht in die Toilette
«Feuchte Reinigungstücher bestehen aus Materialien wie Polyester, Viskose, Zellstoff oder Baumwolle. Sie sind meist reissfest und lösen sich daher im Abwasser nur sehr langsam auf», erklärt Philippe Schneider von Rohrputz-Loriol Kanalservice. Es käme immer wieder vor, dass grosse Mengen der sehr reissfesten Tücher in den Abwasserrohren verklumpen und die Wasserpumpen in der Kanalisation blockieren würden. Normales Toilettenpapier zerreisst bereits beim Spülvorgang und kann so gut in den Kanälen zu den entsprechenden Abwasseranlagen abgeleitet und dort herausgefiltert werden.
Weshalb sind Essensreste besonders heikel?
Küchenabfälle, Essensreste oder Öle und Fette, zum Beispiel vom letzten Fondue-Essen, haben im Abwasser nichts zu suchen: «Die sich darin enthaltenen Fette führen an den Rohren zu Ablagerungen und können so in fortgeschrittenem Stadium zu Verstopfungen führen», so Schneider. Zudem würden sich Ratten über die zusätzliche Nahrung freuen und könnten so zu einem unerwünschtem «Mitbewohner» werden.
Kuriose Gegenstände gehören zum Alltag
«Feuchttücher, Windeln, Wattestäbchen, Zigarettenstummel, Plastikverpackungen, Kondome, Hygieneartikel, Arzneimittel und viele andere Dinge landen leider oft in der Kanalisation», berichtet Schneider. Er und sein Team fischten jedoch auch schon Gegenstände ganz anderer Dimension aus den Rohren: «Duftsteine, PET-Flaschen, Holzkeile und Balken, Beton-Zementablagerungen, Armierungseisen, Schraubenzieher, Hammer, Pflasterkellen, Wurzeln und mehr gehören zu den Dingen, welche wir immer wieder mal aus Leitungen holen.»