Quelle: Tele M1
Alle Jahre wieder freuen sich Spaziergängerinnen und Spaziergänger über die Schwanennester, welche am Ufer der Aare liegen. In diesem Jahr waren die Nester allerdings schwer zu finden. Laut Jagdaufseher Hansruedi Müller liege dies daran, dass die Schwäne sich von den Menschen gestört fühlten.
Eine Gratwanderung
Eine ArgoviaToday Leserin fand dann aber doch ein Nest. Allerdings lag dies auf der kleinen Insel im Telli in Aarau. Bereits Mitte Mai drohte das Wasser das Nest und die darin liegenden Schwaneneier wegzuschwemmen. Kurz bevor das Nest jedoch von der Aare erreicht wurde, sank der Wasserspiegel.
Quelle: ArgoviaToday/Anja Leibacher
Das aktuelle Hochwasser hatte dann aber weniger Erbarmen mit den Schwänen. Durch den vielen Regen wurde die komplette Insel beim Telli überschwemmt und das Nest sehr wahrscheinlich weggespühlt. Dies bestätigt auch Hansuedi Müller. Niemand hätte die Eier vor dem Hochwasser gerettet.
Auch der Rhein hat Schwäne «auf dem Gewissen»
Die Schwäne in Aarau sind ausserdem nicht die einzigen, welche unter dem starken Regen leiden. Bereits zum viertem Mal in Folge hätte ein Schwanenpaar in Laufenburg seine Jungtiere verloren, berichtet die «Aargauer Zeitung». Jedes Mal wäre das Hochwasser schuld gewesen.
Noch Ende der vergangenen Woche wäre das Nest mitsamt Eier noch in sicherer Höhe vor dem Wasser aufgebaut gewesen. Der Rhein sei in den letzten Tagen sehr schnell angestiegen und hätte das Schwanennest schliesslich mitgerissen.
Kaiseraugster Störche verlieren 13 von 54 Jungvögeln
Storchenvater Urs Wullschleger aus Kaiseraugst erklärt Tele M1 am Dienstag, warum Jungstörche das Gruselwetter der letzten Tage und Wochen ebenfalls zu Schaffen macht: Die Tiere haben noch kein Federkleid, welches sie vor dem Regen schützt: «Der Flaum, den sie haben – wenn der nass wird, dann ist ‹einfach fertig›. Dann geht es drei Tage, sie bekommen eine Lungenentzündung und dann sterben sie.» 13 der 54 Jungtiere seien allein in Kaiseraugst eingegangen. Auch in Brittnau seien bereits 16 junge Störche dem Regenwetter zum Opfer gefallen, 70 Tiere hätten aber überlebt.
Problematisch seien vor allem Nester auf Gebäuden. Aus einem Nest, das beispielsweise auf einer Platte über einem Kamin gebaut wurde, kann Regenwasser nicht gut abfliessen und trocknen. Eingreifen in die Natur könne und solle man aber nicht zu stark, sagt Wullschleger, auch wenn der Anblick der toten Tiere, welche aus den Nestern bugsiert werden und am Boden liegen, wehtut, sagt Storchenvater Wullschleger.