Aargau/Solothurn

Für mehr Biodiversität im Aargau: Zeihen und Oberrohrdorf verbieten Steingärten

Vorstoss

Im Aargau sollen Schotter- und Steingärten verboten werden

02.04.2024, 15:08 Uhr
· Online seit 02.04.2024, 13:58 Uhr
Im Kanton Aargau soll das Anlegen von Stein- und Schottergärten verboten werden. Das sagte GLP-Grossrat und Pro-Natura-Geschäftsführer Mathias Betsche auf Anfrage von Radio Argovia. Ein entsprechender Vorstoss im Grossen Rat sei in Vorbereitung.
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Viele Naturliebhabende finden Steingärten einfach nur gruusig. Die sogenannten Schottergärten, die nicht aus Rasen und Blumen bestehen, sondern voller Steine sind, sind im Kanton Solothurn mittlerweile ein No-Go. Das Kantonsparlament hat vor zwei Wochen ein weitgehendes Verbot von neuen Gärten beschlossen. Stein- und Schottergärten bedrohen die Biodiversität, indem sowohl das Wachsen von Pflanzen darunter verhindert wird, als auch das Versickern von Regenwasser.

Einige Aargauer Gemeinden mit Verbot

Und auch im Aargau wächst immer mehr Widerstand gegen die grauen Gesteinsmassen vor den Häusern. Einige Gärtnereien weigern sich bereits jetzt schon, Schottergärten auf Wunsch der Kundschaft anzulegen. Und auch die ersten Aargauer Gemeinden haben bereits das Anlegen von Stein- und Schottergärten verboten. So zum Beispiel Zeihen im Fricktal oder auch Oberrohrdorf im Bezirk Baden.

Der Aargauer GLP-Grossrat und Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, Matthias Betsche, würde ein kantonales Verbot wie im Nachbarkanton Solothurn sehr begrüssen. «In diesen Gärten lebt keine Blume, kein Tier, kein Schmetterling. Es ist daher nicht sehr förderlich für die Biodiversität», sagt Betsche. Und im Sommer komme dann noch die Hitze dazu. «Die Steine erhitzen sich und sind demnach ein Klimaanheizer.»

Massnahmen müssen beschlossen werden

Bei einem Schottergarten wird eine Art Vlies auf die Erde gelegt, auf dem anschliessend die Steine draufgelegt werden. Das Vlies verhindert, dass das Wasser versickern kann. Dazu findet darunter kein Leben mehr statt. «Wenn es regnet, fliesst das Wasser an der Oberfläche ab und belastet somit die Kanalisation. Dazu kommt, dass das Wasser nicht in den Boden sickern kann», erklärt er. Der Boden lebe nicht und könne auch nicht mehr funktionieren.

Darum müssen jetzt auf kantonaler Ebene Massnahmen beschlossen werden, sagt der Chef von Pro Natura Aargau gegenüber Radio Argovia. Ein entsprechender Vorstoss im Grossen Rat sei in Vorbereitung, so Betsche weiter.

(red.)

veröffentlicht: 2. April 2024 13:58
aktualisiert: 2. April 2024 15:08
Quelle: ArgoviaToday

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