Die heftigen Gewitter am Sonntag haben im Freiamt für viele überflutete Keller gesorgt. Im Reusstal und anderen Regionen im Aargau hat es sogar gehagelt, was zu erheblichen Schäden an Mais-, Kürbis- und Zuckerrübenfeldern führte, wie die Reportage im Video oben zeigt.
Neben dem heftigen Sturm hat im Reusstal der Hagel lokal grosse Schäden an der Landwirtschaft hinterlassen. Beim Betrieb von Christoph Hagenbuch in Oberlunkhofen dürften die Schäden im fünfstelligen Bereich liegen. «Uns hat es vor allem in der Gemüsekultur getroffen», sagt der Präsident des Aargauer Bauernverbands, und zeigt auf das Feld: «Da hinten, die Kürbisse, die vor der Ernte stehen. Das ist natürlich schade, da ist die Arbeit von einem Jahr in einem Augenblick wieder dahin» sagt Hagenbuch.
20 Schadensmeldungen aus dem Aargau
Bei der Schweizer Hagelversicherung sind bis jetzt rund 20 Schadensmeldungen aus dem Aargau eingegangen, hat Tele M1 erfahren. Die Mehrheit stammt aus dem Raum Baden, Bremgarten und Muri. Aber auch gleich ennet der Kantonsgrenze, bei Bauer Andreas Rubin in Zwillikon im Säuliamt, ist der Hagel durchgezogen: «Da sieht man, wenn man hineinschaut, da ist alles geknickt. Das müssen wir bald ernten» sagt er beim Blick in sein Maisfeld.
Er schätzt, dass rund 40 Prozent des Ertrags ausfallen werden. «Es ist ärgerlich. Der ganze Aufwand, den man betrieben hat, mit Unkrautkur, der sonstigen Pflege und Düngung. Und dann sieht man, es ist einfach alles herausgehackt.»
Erholungsprozess der Zuckerrüben reduziert Wachstum
Ein paar Felder weiter hat der Sturm auch das Zuckerrübenfeld von Hannes Wildhaber verwüstet. Dort hat der Hagel die Blätter der Rüben zerstört. Ernteausfall wird es geben, weil es etwa einen Monat dauert, bis wieder frische Blätter nachgewachsen sind. «Die Energie, um die neuen Blätter zu bilden, nimmt die Pflanze jetzt aus dem Vorrat der Rübe heraus. Das heisst, wir werden statt wie zurzeit Zuckereinlagerungen einen Zuckerverbrauch haben. Dadurch wächst die Rübe nicht,» erklärt Wildhaber.
Für die betroffenen Bauern sind das keine einfachen Tage. Jetzt bleibt ihnen nur noch, zu hoffen, dass das Wetter in den Wochen vor der Ernte mitspielt und sie wenigstens den Rest der Felder verwerten können. Bereits am Dienstagabend könnten wieder Gewitter über Teilen des Aargaus niedergehen.
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(lba)
