Verwunderung und Verunsicherung bei den Fahrgästen der Hochrheinbahn zwischen Basel und Konstanz. Ein Zug weist einmal von innen als auch von aussen Löcher an den Fenstern auf. Beide Vorfälle sollen sich am Bahnhof Lauchringen West, nahe der Aargauer Grenze, zugetragen haben. Dies beschäftigt nun auch die Bundespolizei, wie der «Südkurier» schreibt.
Geschoss oder Stein?
War zu Beginn der Ermittlung noch von Schüssen die Rede, schreibt die Bundespolizei Weil am Rhein in einer Mitteilung lediglich von Vorfällen. Aber was war genau passiert? Der Reihe nach: Am Mittwochabend gegen 18.39 Uhr wurde bei der Regionalbahn (RB17698) von Lauchringen in Richtung Waldshut die Frontscheibe beschädigt. Das bestätigt Katharina Kessler, Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein, auf Nachfrage der Zeitung. Derzeit werde geprüft, was die Beschädigung ausgelöst habe. Ob es ein Geschoss oder ein Stein war, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Der zweite Vorfall ereignete sich 35 Minuten später – wieder in Lauchringen. Diesmal wurde die Innenseite einer Seitenscheibe beschädigt. Laut Kessler ist es auch hier die Ursache der Beschädigung unklar. Der beschädigte RB17284 konnte seine Fahrt bis nach Basel fortsetzen.
Den ersten Vorfall überprüft jetzt die Kriminaltechnik der Bundespolizei. Kessler sagt, dass die Beschädigung der Scheibe Ähnlichkeiten mit einem Steinschlag aufweise. Jetzt müsse ermittelt werden, wozu das Schadensbild passt. Zeugen gibt es bei diesem Vorfall allerdings nicht. Für den zweiten Vorfall gebe es Videoaufnahmen, die nun überprüft werden. Die Vorfälle werden zunächst getrennt betrachtet und bearbeitet, so Kessler.
Wo sind die Züge jetzt?
«Derzeit steht das Fahrzeug im Instandhaltungswerk Haltingen, wo die Frontscheibe schnellstmöglich ausgetauscht wird», teilt ein Bahn-Sprecher am Donnerstagnachmittag dem «Südkurier» mit. Ob die vereinzelten Zugausfälle am Mittwoch und Donnerstag im Zusammenhang mit dem Vorfall stehen, beantwortet die Bahn nicht direkt.
Auch der Lokführer-Gewerkschaft liegen noch keine weiteren Informationen zu dem Zwischenfall vor. Lutz Dächert, Vorsitzender des GDL-Bezirks Südwest, bestätigte allerdings, dass Gewalt gegen Lokführer auch in Verbindung mit Sachbeschädigungen an den Fahrzeugen immer mehr zunehme. Das ist aber auch in der Schweiz immer mehr der Fall. Dass aber mit Waffen auf Züge geschossen wird, ist eher selten. Dennoch beunruhigen solche Vorfälle die Kollegen, wie Dächert sagt.
(sib)
