Aargau/Solothurn

Nach Suchaktion in der Reuss: Polizei warnt vor Baden in fliessenden Gewässern

Zu viel Wasser

Vorsicht in fliessenden Gewässern – hier lauert derzeit Gefahr

· Online seit 26.06.2024, 17:02 Uhr
Sobald es warm wird, häufen sich die Badeunfälle. Seit Dienstag wird ein 32-jähriger Litauer in der Reuss in Mellingen vermisst. Aktuell sind die Flüsse wegen des Hochwassers und des vielen Regens der letzten Tage noch recht gefährlich. Wie du dich in Gewässern verhalten solltest, erfährst du hier.
Anzeige

In der Reuss wird seit Dienstag eine Person vermisst. Nach ersten Angaben der Kantonspolizei Aargau war diese bei Mellingen in den Fluss gestiegen, dann aber nicht mehr aufgetaucht. Bis zum Abend hin war die Rega mit einem Helikopter im Einsatz und suchte mehrfach das Ufer ab. Die Suche blieb derweil erfolglos. Nach ersten Ermittlungen handelt es sich bei dem Vermissten um einen 32-jährigen Mann aus Litauen, der nach einem Kopfsprung ins Wasser nicht wieder aufgetaucht sein soll.

Quelle: Leserreporter / CH Media Video Unit / Linus Bauer

Polizei warnt vor reissenden Flüssen

Dass die Reuss derzeit sehr viel Wasser führt und sehr starke Strömungen hat, erschwert die Suche zusätzlich, so Polizeisprecher Pascal Wenzel. Wegen der hohen Pegelstände und weil Flüsse wegen der aktuellen Unwetter viel Schwemmholz mitführen, sei es sehr gefährlich, in Flüssen zu baden und es sei viel Vorsicht geboten, mahnt er.

Um an heissen Sommertagen die Gewässer der Region geniessen zu können, gilt es deshalb, einige Punkte zu beachten. ArgoviaToday hat bei der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) nachgefragt, wie sie die aktuelle Situation einschätzt und welche Verhaltensregeln beachtet werden müssen. Hier die Tipps im Überblick:

Fliessende Gewässer sind unberechenbar

Gemäss Christoph Merki, Pressesprecher der SLRG haben die Flüsse sowohl in der Schweiz als auch im Aargau aktuell eine hohe Durchflussmenge. Dies führe dazu, dass die Flüsse recht schnell seien. «Damit verkürzt sich auch die Reaktionszeit der im Fluss befindlichen Personen, wenn sie aussteigen wollen. Aber auch, wenn sich eine Person in Not befindet, dann reduziert sich die Zeit, in der man helfen kann.»

Man könne sicheres Schwimmen und «Bädele» vor allem dann gewährleisten, wenn man sich selber nicht überschätzt. Man müsse sich an die Herausforderungen im und ums Gewässer adaptieren. Heisst: Man soll sich einen Überblick über die Situation verschaffen und sich realistisch einschätzen. «Das Wasser hat derzeit eine grosse Kraft.» Fliessende Gewässer können sehr unberechenbar sein – Brückenpfeiler, Stromschnellen, Strömungen, Steine oder Geröll.

Vorbereitung ist das A und O

Es gebe viel, was man im teils trüben Wasser nicht erkennt. Bevor man ins kühle Nass springt, soll man sich also die Fragen in der Box stellen und ehrlich beantworten.

Dazu empfiehlt Merki stabile und robuste Schwimmhilfen, wie eine Schwimmboje, Drybags oder auch eine Schwimmweste. Hilfen aus leichtem Material wie Schwimmflügel oder Luftmatratzen sieht er hingegen eher kritisch. «Vor allem bei Kontakt mit einem Stein oder ähnlichem gehen diese Schwimmutensilien sehr schnell kaputt.»

Immer erst alramieren und dann handeln

Was kann ich tun, wenn ich im Wasser eine Person in Not entdecke? «Zuerst einmal die professionellen Rettungsschwimmer alarmieren, sodass diese schnell vor Ort sind. Die Person im Wasser immer im Auge behalten und auch am Ufer entlang laufen, damit die Retter schnell am richtigen Ort helfen können. Man kann auch der Person zurufen, diese beruhigen oder anleiten, wie sie selbst wieder an Land gelangen kann. Und einen Rettungsring oder Rettungswürfel ins Wasser werfen», so Merki. Aber auf keinen Fall soll man der Person in Not ins Wasser hinterherspringen. «Im Zweifel hat man dann zwei Personen in Gefahr. Das gilt es unbedingt zu vermeiden.» Derzeit empfiehlt Merki so oder so lieber am Ufer zu sitzen, die Natur zu geniessen und nicht zu baden.

veröffentlicht: 26. Juni 2024 17:02
aktualisiert: 26. Juni 2024 17:02
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige

Mehr für dich

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch