So soll dem Schloss Brestenberg neues Leben eingehaucht werden
Quelle: ArgoviaToday / Selina Urech / CH Media Video Unit / Linus Bauer
Es war das letzte Schloss, das sich der Winterthurer Immobilieninvestor und Sammler Bruno Stefanini kaufte. Er hatte mit dem Schloss Brestenberg Grosses vor, doch nach zehn Jahren verlor Stefanini die Geduld am gigantischen Umbau.
Die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG), welche von der Tochter Bettina Stefanini geführt wird, hatte sich nach bald 50 Jahren Schlummerzustand dem Projekt Schloss Brestenberg wieder angenommen.
Letztes Jahr wurde die Seenger Bevölkerung aufgerufen, sich mit Ideen für die zukünftige Nutzung des Schlosses einzubringen. Zwei Bedingungen mussten aber für Ideenvorschläge erfüllt werden: Das Schloss muss wirtschaftlich und mehrheitsfähig sein. Am Donnerstagabend präsentierte die Projektgruppe die nächsten Schritte ihrer Vision «produktive Natur».
Zwischennutzung als nächster Schritt
Aus Schloss wird Restaurant, aus Garten wird öffentlicher Treffpunkt, aus den früheren Hotelzimmern werden Seminarräume und aus den unterirdischen Hallen eine Produktionsstätte. So die Idee, doch der Weg dahin ist ein langer und vor allem indirekter. Denn die vollständige Inbetriebnahme des neuen Brestenbergs werde frühestens 2032 möglich sein.
Doch das 400-jährige Schloss soll nicht weitere acht Jahre schlummern, bis es endlich wieder mit Leben erfüllt wird. «Wir wollen die Zwischennutzung etablieren und im Kleinen anfangen und immer weiter wachsen», erklärt Benjamin Grimm, Projektleiter für die Gesamtentwicklung des Schloss Brestenbergs.
Entscheidungstragende als grösste Hürde
Für die Gemeinde Seengen und die Region sei der Brestenberg eine Institution, die leider zum Einschlafen gekommen sei, wie es Gemeindeammann Jörg Bruder sagte. Seine Gemeinde unterstütze deswegen «das Aufwecken» des eingeschlafenen Schlosses sehr stark.
«Man muss aber einfach die Realität sehen, dass die Realisation dieses Projektes noch viele Jahre dauern wird. Das muss man der Bevölkerung erklären können», ergänzt Bruder. Doch nicht nur Geduld ist beim Projekt gefragt: «Die grösste Herausforderung ist, dass die, die das entscheiden, das ganze Projekt auch mittragen», erklärt der Projektleiter weiter.
Der Knackpunkt sei das Finanzielle und die Teilrevision des Nutzungsplans. 20 bis 40 Millionen Franken kostet die Realisation der Vision «produktive Natur». Im September muss sowohl die Gemeinde Seengen als auch der Stiftungsrat SKKG den Masterplan absegnen, bevor das Projektteam die nächsten Schritte gehen kann.