Quelle: Argovia Today / CH Media Video Unit / Kristina Andrianova
Am Mittwoch, 16. Oktober ist Welttag der Reanimation. In der Schweiz werden jährlich rund 7200 Herz-Kreislauf-Stillstände ausserhalb eines Spitals registriert – eine alarmierende Zahl. Durch rasch eintreffende Ersthelfer könne diese markant gesenkt werden, heisst es beim Samariterverein Schweiz.
Die schnelle Erste Hilfe ist dabei entscheidend. Jedoch sind sich viele Menschen unsicher, was im Notfall zu tun ist. Oder weisst du noch, was man dir zum Beispiel beim Nothelfer-Kurs fürs Autobillett beigebracht hat? Nur die Hälfte der Schweizer Bevölkerung kennt die grundlegenden Schritte einer Wiederbelebung gemäss einer Studie der Krankenversicherung Helsana und dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK).
Auch der Sanitätsverein Leuggern möchte den Menschen die Grundkenntnisse der Wiederbelebung beibringen. Am Welttag der Reanimation organisieren sie eine zwölfstündige Reanimation, bei dem alle – Jung und Alt – willkommensind. Ziel ist es, den Leuten die Unsicherheit zu nehmen und zu zeigen, dass jede Hilfe besser ist als keine. Wie Elvira Meier, Vorstandsmitglied des Vereins beim Besuch bei Radio Argovia sagt: «Nur Nichtstun ist falsch.»
Was im Ernstfall zu tun ist:
Findet man eine leblose Person vor, sollte man zuerst den Notruf verständigen. Danach kann mit den Wiederbelebungsmassnahmen begonnen werden. Dafür positioniert man zwei Fingerbreit unter dem Brustansatz seine Hände – dort befindet sich der Druckpunkt, erklärt Claudia Hebeisen vom Sanitätsverein Leuggern. «Mit beiden Händen und gestreckten Armen wird dann 5 bis 6 cm in den Brustkorb gedrückt. Dreissig Mal drücken und dann zweimal Mund zu Mund beatmen», instruiert Elvira Meier Vanessa und Matteo von der Argovia Morgenshow.
Mund-Beatmung habe dabei aber keine Priorität, da sich im Blut noch genügend Sauerstoff befindet, welcher sich durch die Herz-Druck-Massage im Körper verteilt. Sofern man am richtigen Ort und im richtigen Takt drückt, kann man theoretisch nichts falsch machen. Dass dabei Rippen brechen können, sei nicht auszuschliessen, ergänzt Elvira Meier.
How to stay alive
«Wichtig ist nicht, dass man alles perfekt macht, sondern dass man überhaupt etwas tut», ruft auch Claudia Hebeisen in Erinnerung, als Vanessa und Matteo sich an der Reanimations-Puppe «Rolf» versuchen – und rasch ausser Puste geraten. Auch eine nicht ganz korrekte Ausführung kann helfen und das Herz unterstützen, ergänzt Elvira Meier.
«Der Takt spielt ebenfalls eine grosse Rolle», meint Claudia Hebeisen. Lieder wie «Stayin' Alive» von den Bee Gees helfen, den richtigen Rhythmus für die Herzdruckmassage zu halten. Da eine Reanimation so lange fortgesetzt werden muss, bis professionelle Hilfe eintrifft, kann das oft mehrere Minuten dauern.
Wie sich das Radio Argovia Morgenshow-Duo Matteo und Vanessa bei der Reanimation geschlagen hat, siehst du im Video oben.
