Wie weiter mit der Vignette? Anfangs Woche löste die Meldung, dass der Bund eine Verteuerung der Autobahnvignette prüft, grosse Diskussionen aus. Wohlgemerkt: Es ist erst eine Prüfung, kein Entscheid.
Dabei wäre ein solcher Entscheid nicht nur nachvollziehbar, er wäre sogar angebracht. Die Autobahnvignette kostet seit 1995 gerade mal 40 Franken. Wer schon mal Mautgebühr im Ausland bezahlt hat, weiss, dass das ein lächerlicher Betrag ist.
Die Zeiten haben sich seit 1995 verändert – nur der Preis ist gleich geblieben. Die Infrastruktur wird ständig besser, was natürlich auch zu mehr Verkehr führt.
Jahr für Jahr gibt der Staat mehr Geld für die Strassen aus. Die Autofahrerinnen und Autofahrer bezahlen dafür hauptsächlich mit der Mineralölsteuer, die Vignette macht nur einen kleinen Teil aus. Der Fehlbetrag – die Ausgaben werden nicht vollständig durch diese Steuer und die Abgabe gedeckt – trägt die Allgemeinheit.
Es ist schlicht nicht fair, wenn jener Teil der Bevölkerung, der die Strassen mit der ÖV-Nutzung entlastet, wiederum für jene Strassen blechen muss – und gleichzeitig fast schon jährlich mit Tariferhöhungen bestraft wird.
Jetzt ist es an der Zeit, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer Verantwortung übernehmen. Es braucht natürlich nicht gleich eine Erhöhung des Preises für die Vignette auf 100 Franken. Ein moderater Anstieg wäre aber zumindest schon mal ein Zeichen, dass jene Menschen, welche die Strassen am meisten nutzen, auch bereit sind, dafür zu bezahlen.
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