Mit «Crossing Borders» («Grenzen überwinden») warb Basel erfolgreich um die Berücksichtigung als Austragungsort für den Eurovision Song Contest (ESC) 2025. Es war eine Kampagne, die von einem grossen Teil der Bevölkerung mitgetragen wurde.
Zeichen dafür war eine Resolution im baselstädtischen Parlament, die im Juni mit einem Dreiviertelmehr verabschiedet wurde – selbst mit Stimmen aus der rechtsbürgerlichen SVP, die im links-grünen Basel gemässigter auftritt als andernorts in der Schweiz.
Bundesrat Beat Jans (SP), der erste Basler Vertreter in der Schweizer Landesregierung seit Jahrzehnten, bezeichnete Nemos ESC-Sieg als Glücksfall und als Aufforderung, die Interessen nicht-binärer Menschen besser zu berücksichtigen. Noch in seiner vorherigen Funktion als Basler Regierungspräsident hatte Jans ein diesbezüglich fortschrittliches Gleichstellungsgesetz erwirkt.
Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Das offizielle Basel erhofft sich durch den ESC eine Aufwertung des Images als Pop- und Partystadt. Hier hat Zürich schweizweit den klaren Lead, aber selbst das beschauliche Bern hat Basel bei den grossen Pop-Openair-Events den Rang abgelaufen. Auch bei der kürzlich renovierten St. Jakobshalle erhofft man sich durch die Austragung des ESC einen Weckruf aus dem Dornröschenschlaf.
Glanz als Kunstmetropole
Die reiche Stadt am Rheinknie glänzt vor allem als Kunstmetropole. Hier findet jährlich mit der Art Basel die weltweit wichtigste Kunstmesse statt. Mit dem Kunstmuseum Basel und der Fondation Beyeler beherbergt Basel zwei der führenden Kunsthäuser Europas.
Für internationales Flair sorgt auch die Stellung als Forschungs- und Wirtschaftszentrum der Life-Sciences. Mit Novartis und Roche sind zwei der weltweit grössten Pharmaunternehmen in Basel ansässig.
Ansonsten sind es eher traditionsverbundene Anlässe, die das kulturelle und gesellschaftliche Leben Basels prägen. Allen voran die Basler Fasnacht, die sich seit 2017 auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco befindet, aber nicht wie andernorts als überschwänglicher Festanlass über die Bühne geht.
Im 2025 wird die Stadt Basel nicht nur als Austragungsort des ESC für internationale Ausstrahlungskraft sorgen, sondern auch als Haupt-Gastgeberin der Fussball-Europameisterschaft der Frauen. Im grössten Schweizer Fussballstadion, der Heimstätte des ehemaligen Schweizer Fussball-Primus' FC Basel, werden unter anderem das Auftakt- wie auch das Finalspiel ausgetragen.
(red./sda.)
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