Aargau/Solothurn

Das sind die Konsequenzen nach der Attacke auf einen Schiedsrichter in Bellach

Nach Schiri-Angriff

Das sind die Konsequenzen für die Prügel-Mannschaft des FC Bellach

08.11.2024, 11:53 Uhr
· Online seit 08.11.2024, 11:49 Uhr
Die Brutalo-Attacke auf einen jungen Schiedsrichter in Bellach im Oktober hat die Solothurner Fussballszene erschüttert. Nun hat der Verein die Mannschaft aus der Meisterschaft zurückgezogen und ist so einem Entscheid des Solothurner Verbands zuvorgekommen.
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Ausgerechnet in der «Week of the Referee» kam es am 21. Oktober nach einer Partie des FC Bellach in der 5. Liga zu unglaublichen Szenen: Nachdem der junge Schiedsrichter drei gelb-rote Karten zücken musste, wurde er nach dem Spiel in der Kabine von mehreren Spielern beleidigt, attackiert, geschlagen und getreten.

So hatte Tele M1 nach dem Vorfall berichtet.

Durch die Faustschläge und Tritte habe er Prellungen am ganzen Körper erlitten und habe starke Schmerzen. Der junge Mann musste mehrere Stunden auf dem Spitalnotfall verbringen.

Der Solothurner Fussballverband drohte harte Konsequenzen an, das Verhalten der Spieler des FC Bellach sei absolut inakzeptabel. Die Klubs wurden angewiesen, die Schiedsrichter rund um die Spiele besser zu betreuen und wenn nötig zu beschützen.

Ausschluss vom Verband, Rückzug vom Klub

In der Zwischenzeit hat der Verband disziplinarische Mittel ergriffen: «Das Team FC Bellach, 5. Liga wird (...) mit sofortiger Wirkung aus dem Meisterschaftsbetrieb ausgeschlossen. Sämtliche ausgetragenen Spiele werden annulliert», steht in einer offiziellen Mitteilung vom 31. Oktober.

Doch diesem Ausschluss war der FC Bellach schon zuvorgekommen. «Die 2. Mannschaft (5. Liga) wird per sofort vom Spielbetrieb zurückgezogen», schrieb er bereits am Tag, nachdem der Skandal bekannt geworden war. Für die nicht am unrühmlichen Vorfall beteiligten Spieler der Mannschaft seien andere Lösungen gefunden worden.

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Die fünf betreffenden Spieler werden aus dem Verein ausgeschlossen, der Verband wird lange Sperren aussprechen. Diese sind noch nicht definiert.

Kurze Zeit später teilte der Vereinsvorstand des FC Bellach mit, dass auch zwei mutmasslich beteiligte Zuschauer identifiziert worden seien. Beide wurden mit einer Platzsperre belegt.

Mannschaft war schon zuvor negativ aufgefallen

Nach unserer Berichterstattung über den Vorfall hat sich bei uns ein ehemaliger langjähriger Spieler und Trainer gemeldet, der schon zuvor schlechte Erfahrungen gemacht hat mit der Bellacher Mannschaft, etwa bei einem Hallenturnier. Das Verhalten des Teams sei extrem unsportlich gewesen, es sei immer wieder zu verbaler und körperlicher Gewalt gegen Gegenspieler gekommen. Vom Trainer seien diese gar noch befeuert worden.

Nach dem Turnier habe er mit dem Präsidenten des Vereins Kontakt aufgenommen und seine Eindrücke geschildert, so der Fussball-Insider. Dieser habe geantwortet, er habe mit dem Trainer geredet, weiter sei nichts nötig, da «nichts geschehen» sei. Der Mann zieht das Fazit, dass das inakzeptable Verhalten der Fünftliga-Mannschaft dem Vorstand längst bekannt gewesen sein musste.

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Gerne hätten wir mit Vertretern des FC Bellach ein Interview zu den Vorkommnissen und der Aufarbeitung geführt. Mit Verweis auf Gespräche mit anderen Medien wurde auf dieses Angebot nicht eingegangen.

Dem Schiedsrichter geht es besser

Der in Bellach verprügelte Schiedsrichter hat sich mittlerweile gut erholt, wie er auf Anfrage mitteilt. Er bekomme vom Solothurner und vom Schweizerischen Fussballverband Unterstützung, zudem habe er zahlreiche Anrufe von bekannten und unbekannten Personen erhalten, die zu ihm stehen und ihm Kraft geben.

Weil mehrere Verfahren noch am Laufen sind, könne er sich aktuell nicht näher dazu äussern. Er werde Auskunft geben, wenn das Juristische geklärt ist.

veröffentlicht: 8. November 2024 11:49
aktualisiert: 8. November 2024 11:53
Quelle: 32Today

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