Im Mai hat die «Aargauer Zeitung» darüber berichtet, dass beim Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA), wo unter anderem die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) dazu gehören, Unruhe und Unsicherheit herrsche. Es habe zudem negative Rückmeldungen von Mitarbeitenden gegeben und auch ungewöhnlich viele Kündigungen. Darüber hinaus fehlte es an Personal.
Dies liege unter anderem an einer Reorganisation, die nicht reibungslos ablaufe. Der Grund für diese Reorganisation ist die «Strategie der öffentlichen Arbeitsvermittlung 2023» des Staatssekretariats für Wirtschaft. Das Ziel ist es, die Beratung zu individualisieren und zu professionalisieren, durchgängige digitale Lösungen und wirksame Arbeitsvermittlung.
Departement äussert sich nicht dazu
Der zuständige Regierungsrat Dieter Egli hat nach Bekanntwerden der Missstände eine Untersuchung und Befragung der Mitarbeitenden eingeleitet. Die Resultate dieser externen Analyse sind derweil noch nicht bekannt. Wie Radio Argovia aber aus dem Umfeld des Amts weiss, hat der Leiter Daniel Lang am Mittwoch in einer internen Sitzung seinen Rücktritt bekannt gegeben.
Ob dieser Schritt im Zusammenhang mit den Missständen steht, ist aktuell nicht bekannt. Auf Anfrage äusserte sich das Departement nicht dazu – stellt aber mehr Informationen für Freitagvormittag in Aussicht.
Vorstoss im Parlament hängig
Hängig ist auch noch ein Vorstoss im Parlament von den beiden SVP-Grossräten Daniel Notter und Désirée Stutz. Sie wollen vom Regierungsrat unter anderem wissen, wie viele Kündigungen es genau sind und wie sich die Situation im Amt für Wirtschaft und Arbeit in den letzten Jahren entwickelt hat. Ausserdem soll der Regierungsrat abklären, ob arbeitslose Personen wegen der Vakanzen Nachteile hatten.
Daniel Lang war seit 15. August 2022 im Amt. Er hatte zuvor unter anderem die Leitung über die Arbeitslosenversicherung im Kanton St.Gallen inne und trug die Verantwortung für eine RAV-Region im Kanton Zürich.
(maf/sib)