In den nächsten 15 Jahren wird sich das Passagieraufkommen am Bahnhof Lenzburg knapp verdoppeln. Täglich benutzen 25'000 Reisende den Bahnhof Lenzburg. Aufgrund der Entwicklungen rund um den Bahnhof rechnet die SBB bis zum Jahr 2040 mit einer Zunahme der Ein- und Aussteiger auf 40'000 Reisende. Weil der Bahnhof aber jetzt schon am Limit sei, müsse dieser zukunftsgerecht gestaltet werden.
Um dem erhöhten Aufkommen in Zukunft gerecht zu werden, plant die Stadt Lenzburg – zusammen mit dem Kanton, der SBB und weiteren Partnern – ein umfangreiches Bahnhofsprojekt. Ein barrierefreier Bahnzugang, breitere Perrons, mehr Komfort, ein neues Bahnhofsgebäude und zwei neue Personenunterführungen: Das sind laut der SBB die Ziele der Ausbauten im Bahnhof Lenzburg. Diese sollen nun in vier Teilvorhaben umgesetzt werden, teilte die Stadt Lenzburg am Freitag mit. Dabei geht es um Investitionen von 232 Millionen Franken. Doch was bedeutet das jetzt konkret?
Teilgebiet A: Ausbau der Bahnanlage
Um die Aufenthaltsqualität für Reisende zu verbessern, werden die Perrons höher, breiter und länger. Die bestehende vier Meter breite Personenunterführung «Ost» wird abgebrochen und durch eine elf Meter breite Unterführung ersetzt. Im Westen soll dazu noch eine neue sieben Meter breite Unterführung «West» gebaut werden. Für Reisende im Regionalverkehr in Richtung Nationalbahn, Freiamt und Seetal wird ein neues Perron mit den Gleisen 6 bis 8 realisiert, welches ebenfalls an die neuen Personenunterführungen angeschlossen wird. Die Seetalbahn fährt in Zukunft direkt bis in den Bahnhof Lenzburg. Ausserdem soll ein modernes Stellwerk errichtet werden, um den Bahnverkehr zu überwachen und zu steuern.
Teilgebiet B: Neugestaltung des Bahnhofplatzes
In der zweiten Phase geht es um die umfassende Neugestaltung des Bahnhofplatzes. Laut der Stadt Lenzburg soll ein moderner Busbahnhof errichtet werden, um den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. Eine neue oberirdische Veloparkierungsanlage ist ebenso geplant, um eine sichere Lösung für das Abstellen von Velos im städtischen Raum zu bieten. Eine Tiefgarage schafft zusätzliche Parkmöglichkeiten. Der Bahnhofplatz wird funktional umgestaltet und ein neues Bahnhofsgebäude soll die Fahrgäste empfangen.
Teilgebiet C: Entwicklung eines neuen Quartiers
Während des Umbaus soll ein gänzlich neues Quartier entstehen. Moderne Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten sollen entstehen, ebenso wie neue Plätze und Grünflächen. Damit sollen sogenannte sommerliche Hitzeinseln reduziert werden.
Teilgebiet D: Schaffung einer grosszügigen Grünfläche mit Bebauung
In dieser Phase soll zunächst die historische Villa Langenbach erhalten und saniert werden. Gemäss der Mitteilung der Stadt Lenzburg soll damit die kulturelle Identität des Areals bewahrt werden. Dazu wird es eine grosse Grünfläche geben, um die Lebensqualität zu verbessern. Eine neue unterirdische Veloparkierstation bietet eine Fläche, das Velo sicher abstellen zu können. Ausserdem soll das neue SBB-Gebäude ein modernes Verkaufs- und Gastronomieangebot haben.
(sib)