Aargau/Solothurn

Regierungsratswahlen 2024: Kein Support vom Bauernverband für SVP-Kandidatin Bircher

Regierungsratswahl

SVP-Kandidatin Martina Bircher kann nicht auf Aargauer Bauernverband zählen

05.09.2024, 14:17 Uhr
· Online seit 04.09.2024, 19:58 Uhr
Die SVP-Politikerin Martina Bircher möchte den zweiten Regierungsratssitz für die Aargauer SVP verteidigen. Doch anders als bei den Ständeratswahlen kann sie bei ihrer Kandidatur nicht auf die Unterstützung des Bauernverbands Aargau zählen. Dieser hat sich entschieden, politisch neutral zu bleiben.
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Es ist eigentlich Tradition, dass Kandidierende der SVP im Aargau die Unterstützung der Bauern auf sicher haben, wenn es um ein wichtiges Amt geht. So war es zuletzt bei den Ständeratswahlen, als der Bauernverband explizit Benjamin Giezendanner und Mitte-Nationalrätin Marianne Binder zur Wahl empfohlen hatte, letztere allerdings nur bis zum ersten Wahlgang. Binder machte letztlich das Rennen. Doch für die kommende Regierungsratswahl im Oktober 2024 kann die SVP-Kandidatin Martina Bircher nicht auf diese Unterstützung hoffen, wie Recherchen von Tele M1 zeigen.

Oberster Aargauer Bauer: «Mitglieder sind mündig genug»

Bircher möchte den frei werdenden Regierungsratssitz der SVP verteidigen. Auf ihrem Weg wird sie unter anderem von Frauenorganisationen und Wirtschaftsverbänden explizit zur Wahl empfohlen. Doch der Bauernverband Aargau hält sich diesmal zurück und bleibt politisch neutral. «Wir sind der Meinung, dass unsere Mitglieder mündig genug sind, um selbst zu entscheiden, wen sie im Regierungsrat wollen», sagt Christoph Hagenbuch, Präsident des Bauernverbands Aargau.

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Bei den Ständeratswahlen habe man Kandidierende in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsverbänden unterstützt. Diese Zusammenarbeit habe sich bewährt, aber diesmal sei es anders, so Hagenbuch. Deshalb unterstütze man nun lediglich die Mitglieder des Berufsverbands.

SVP-Bauer Christian Glur könnte für Bircher nach Bern

Einer, der sich über diese Neutralität des Bauernverbands ärgern könnte, ist der Landwirt und SVP-Grossrat Christian Glur aus Glashütten. Wie schon bei der Ständeratswahl würde er auch jetzt im Falle einer Wahl von Martina Bircher in die Aargauer Kantonsregierung nachrücken und ihren Nationalratssitz in Bern übernehmen. Dass er als Bauer keine Unterstützung vom Bauernverband erhält, stört ihn jedoch nicht: «Unsere Bäuerinnen und Bauern im Kanton Aargau sind politisch gut informiert und ich denke, den meisten ist klar, dass sie die Landwirtschaft stärken, wenn sie Frau Bircher wählen – weil ich dann in den Nationalrat nachrutschen könnte und dadurch der Bauernstand auch im Nationalrat viel besser vertreten ist.»

Den Mitgliedern des Bauernverbands Aargau ist also freigestellt, wen sie am 20. Oktober 2024 auf ihren Wahlzettel schreiben. Martina Bircher selbst wollte sich gegenüber Tele M1 zur Angelegenheit nicht äussern.

(lba)

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veröffentlicht: 4. September 2024 19:58
aktualisiert: 5. September 2024 14:17
Quelle: ArgoviaToday

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