Schweiz

«Ist das schon die Schweiz?» – Rechtsextremist Martin Sellner in Kreuzlingen verhaftet

Illegale Einwanderung

«Ist das schon die Schweiz?» – Rechtsextremist Martin Sellner in Kreuzlingen verhaftet

19.10.2024, 11:59 Uhr
· Online seit 19.10.2024, 11:30 Uhr
Der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner ist am Samstag trotz Einreiseverbot in die Schweiz gekommen. Die Kantonspolizei Thurgau hat ihn in Kreuzlingen verhaftet.

Quelle: TVO / CH Media Video Unit / David Walder

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Sellner überschritt bei Konstanz die Grenze in die Schweiz und wurde unmittelbar danach von der Kantonspolizei Thurgau abgeführt, wie auf einem von Sellner am Samstagvormittag live gestreamten Video zu sehen war. Auf einem Video von TVO ist zudem zu sehen, dass Sellner wohl dachte, er habe sich immer noch auf Deutschem Staatsgebiet befunden. Dem war jedoch nicht so, woraufhin die Polizei einschritt. 

Völlig perplex fragt Sellner daraufhin die Beamten: «Ist das schon die Schweiz?» Ironischerweise wurde der Rechtsextreme, der gegen illegale Migration wettert, selbst wegen eines illegalen Grenzübertritts verhaftet. «Ich wollte nicht in die Schweiz einreisen», versucht Sellner den Polizisten zu erklären. «Ich will in Deutschland bleiben.» 

Als Sellner fordert, ihm zu zeigen, wo die Grenze verlaufe, schweigen die Beamten nur. Sellner verlangt danach, den Eisatzleiter zu sprechen. Doch auch dieser Aufforderung schenken die Polizisten wenig Beachtung.  

Die Kantonspolizei Thurgau bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, eine 35-jährige Person angehalten und für weitere Abklärung mitgenommen zu haben.

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Sellner wollte am Samstagabend im Kanton Zürich einen Vortrag halten. Das Bundesamt für Polizei (fedpol) erteilte ihm deshalb am 11. Oktober ein Einreiseverbot bis zum 27. Oktober.

Der österreichische Rechtsextremist erregte dieses Jahr mit seinem Buch «Remigration - ein Vorschlag» grosse Aufmerksamkeit. Er fordert darin die Abschiebung zahlreicher Menschen mit ausländischen Wurzeln aus europäischen Ländern.

(sda/red.)

veröffentlicht: 19. Oktober 2024 11:30
aktualisiert: 19. Oktober 2024 11:59
Quelle: FM1Today

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