Schweiz

Schmerzmittel in der Schweiz: Welches ist das Richtige bei Kopfweh

Dafalgan, Aspirin und Co.

Kopfschmerztabletten erklärt: So findest du das richtige Medikament

· Online seit 10.09.2024, 08:57 Uhr
Zu den häufigsten Alltagsbeschwerden gehören Kopfschmerzen, für die rezeptfreie Medikamente oft schnelle Linderung verschaffen. Doch welche Tabletten sind die richtigen und wie viele darfst du einnehmen? Wir beantworten dir die wichtigsten Fragen.
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Jeder kennt und jeder hasst es: Der Kopf brummt, hämmert oder pocht. Ob selbst verschuldet durch zu viel Alkohol oder genetisch bedingt – unangenehme Kopfschmerzen können die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Für akute Schmerzen gibt es in Schweizer Apotheken zahlreiche rezeptfreie Schmerzmittel. Doch welches Medikament ist das richtige für welche Art von Schmerzen? Wie häufig darfst du es einnehmen, und welche Risiken sind damit verbunden? Wir erklären dir das Wichtigste über die kleinen weissen Tabletten.

Fast alle rezeptfrei

In Schweizer Apotheken sind die meisten Kopfschmerztabletten rezeptfrei erhältlich. Diese Medikamente sind für die kurzfristige Behandlung von leichten bis mittelschweren Schmerzen gedacht.

Bei sehr starken Schmerzen wird häufig auf rezeptpflichtige Schmerzmittel zurückgegriffen. Dazu gehören beispielsweise Opioide wie Codein oder Oxycontin.

Welche Medikamente bei welcher Art von (Kopf)schmerzen?

Werden bei pochenden Kopfschmerzen andere Medikamente als bei stechenden empfohlen? Nein, sagt eine Apothekerin der Coop Vitality Apotheke Baden auf Anfrage. Innerhalb der rezeptfreien Kopfschmerztabletten spielt die Art der Kopfschmerzen keine bedeutende Rolle bei der Wahl des Medikaments – solange es nicht abgelaufen ist. Wichtiger sei, dass das Alter und die weiteren eingenommenen Medikamente bei der Beratung berücksichtigt werden, erklärt die Apothekerin. Älteren Personen werde beispielsweise eher Paracetamol (z.B. Dafalgan) empfohlen, da Ibuprofen unter anderem bei Bluthochdruck zu vermeiden sei. Zudem führen Ibuprofen und Naproxen schneller zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, was besonders bei manchen Klientinnen und Klienten problematisch sei, erklärt sie gegenüber der Today-Redaktion.

Schon gewusst?
Spannende Fakten über Kopfschmerztabletten
Einige Kopfschmerzmittel enthalten Koffein, das die schmerzlindernde Wirkung verstärken kann. Koffein hilft dabei, die Blutgefässe zu verengen, was besonders bei Migräne nützlich ist.
Die Empfindlichkeit gegenüber Kopfschmerzmedikamenten kann von Person zu Person variieren. Genetische Faktoren und der allgemeine Gesundheitszustand spielen dabei eine Rolle.
Paracetamol wurde 1877 erstmals synthetisiert, jedoch erst in den 1950er Jahren als Schmerzmittel verwendet.
Diclofenac wird seit den 1960er Jahren verwendet und findet nicht nur in der Human-, sondern auch in der Tiermedizin Anwendung.
Frauen sind häufiger von Kopfschmerzen betroffen als Männer. Hormonelle Schwankungen, wie sie während des Menstruationszyklus auftreten, spielen dabei eine bedeutende Rolle.
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Wenn es nicht nur um Kopfschmerzen, sondern auch um Gelenk- und Zahnschmerzen oder Fieber geht, ist Paracetamol oft die erste Wahl bei leichten Schmerzen und Fieber. Es wirkt schmerzlindernd, hat jedoch weniger entzündungshemmende Eigenschaften als andere Mittel. Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und Acetylsalicylsäure (ASS) gehören zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und sind für ihre schmerzlindernden, entzündungshemmenden und fiebersenkenden Merkmale bekannt.

ASS, oft unter dem Namen Aspirin bekannt, ist besonders wirksam gegen Kopfschmerzen, kann jedoch bei anderen Schmerzen weniger effektiv sein und birgt ein Risiko für Blutungen. Ibuprofen wird häufig bei Kopf-, Gelenk- und Zahnschmerzen eingesetzt und ist auch bei Fieber nützlich. Diclofenac wird oft bei Gelenkschmerzen, Zerrungen und Prellungen verwendet, kann sowohl gegen Kopfschmerzen als auch Regelschmerzen helfen. Naproxen ist bekannt für seine länger anhaltende Wirkung, wird jedoch hauptsächlich gegen Regelschmerzen beworben.

Wie viele darf ich einnehmen und wie lange?

Generell empfiehlt die Apothekerin, Schmerzmittel nicht länger als eine Woche am Stück oder mehr als zehn Tage im Monat einzunehmen. Für eine Langzeitanwendung solle man sich von einer Ärztin oder einem Arzt beraten lassen. Besonders Ibuprofen und Napoxen sind nicht für eine langfristige Anwendung geeignet, da sie bei längerer Anwendung Magen-Darm-Probleme, Nieren- und Herzschäden verursachen können. Zudem steigt das Risiko von gefährlichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

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In Kombination mit anderen Medikamenten

Wer bereits Blutverdünner einnimmt, sollte besonders vorsichtig sein, da die Kombination mit ASS (Aspirin) oder anderen NSAR das Risiko für Blutungen erhöhen kann. ASS kann zudem die Wirkung anderer Medikamente zur Blutverdünnung beeinträchtigen. Wenn ASS auf Dauer eingenommen wird, kann die zusätzliche Einnahme von Ibuprofen oder Naproxen die Wirksamkeit von Aspirin vermindern.

veröffentlicht: 10. September 2024 08:57
aktualisiert: 10. September 2024 08:57
Quelle: ArgoviaToday

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