Beim «Wiehnachts-Chrömli» backen, gehört das Naschen des Teigs einfach dazu, findet Ernährungsberaterin Marianne Botta. «Ich bin Mutter von acht Kindern und auch ich als Mami nasche da gerne Mal vom Teig», verrät sie gegenüber Radio Argovia. Stimmt das also gar nicht, dass man davon Bauchschmerzen kriegt? So einfach ist das dann doch nicht, erklärt sie weiter und lacht.
Die Menge macht das Gift
Grundsätzlich ist das Naschen kein Problem, es kommt jedoch immer auf die Menge und vor allem auf die Zutaten an: «Kleine Mengen sind in der Regel nie ein Problem. Heikel wird es bei grösseren Mengen und vor allem, wenn man zum Beispiel mit Hefe oder Backpulver arbeitet. Diese Treibmittel können im Magen gären und so Bauchschmerzen verursachen», so die Ernährungsberaterin.
Ausserdem spiele auch die Hygiene der Produkte eine grosse Rolle: «Gerade Eier sollten immer frisch sein. Aber auch dann ist Vorsicht geboten, weil rohe Eier Salmonellen haben könnten», ermahnt die Expertin.
Nicht alle bekommen Bauchschmerzen
Ist es also gefährlich, rohen Teig zu essen? «Ein Schulweg an einer befahrener Stasse ist sicher gefährlicher», sagt Botta und lacht. Die Schweiz hat strenge Lebensmittelgesetze, durch das sei das Risiko sehr gering. Neben Menge und Zutaten gibt es aber einen weiteren Faktor, der entscheidend ist, ob es zu Bauchschmerzen kommt: «Darmbakterien sind an das gewohnt, dass man probiert», führt Botta aus.
Die Empfindlichkeit des Darmtrakts variiert also von Mensch zu Mensch. Wer viel backt und Teig probiert, hat demnach höchstwahrscheinlich keine Beschwerden. «Wer einen Hygienefimmel hat, der hat oftmals auch einen sensibleren Darmtrakt und reagiert heftiger. Von dem her könnte man schon sagen, dass das ein bisschen ein Mythos ist», sagt die Ernährungsberaterin.