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Saison-Aus: Niels Hintermann ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt

Saison-Aus

Niels Hintermann an Lymphdrüsenkrebs erkrankt

09.10.2024, 17:24 Uhr
· Online seit 09.10.2024, 14:17 Uhr
Niels Hintermann kann nach einer schockierenden Diagnose in der nächsten Saison keine Ski-Rennen bestreiten. Der 29-jährige Zürcher ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt.

Quelle: Keystone-SDA / CH Media Video Unit / Linus Bauer

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Hintermann hatte schon die gesamte Saison 2017/18 wegen einer Schulterverletzung verpasst. Damals wusste er aber genau, was auf ihn zukommt, das ist diesmal anders. «Ich hatte bisher null Berührungspunkte mit dieser Krankheit, weder in der Familie noch im Freundeskreis», sagte Hintermann im Rahmen einer Medienkonferenz in der Klinik Hirslanden in Zürich. Einzig bei Kevin Holdener (dem verstorbenen Bruder von Wendy Holdener, die Red.) habe er es durch die Medien etwas mitbekommen. «Dementsprechend erschrak ich und bin auch etwas nervös, was mich die nächsten zwei, drei Monate erwartet.»

Konkret hat Hintermann nun zwei Zyklen mit Chemotherapie und wohl auch noch zwei Wochen mit Bestrahlungen vor sich. Die Behandlung findet ambulant statt und er soll sogar, «in welcher Form auch immer», etwas trainieren, um körperlich möglichst fit zu bleiben. Denn Bewegung hilft im Kampf gegen den Krebs.

Gute Heilungschancen

So schockierend die Nachricht für Hintermann war, so gut sind die Heilungschancen. «Es ist ein Frühstadium, es gibt keinen Befall von anderen Organen, der Krebs ist lokal. Ausser der Diagnose sind alle Punkte in seinem Sinn herausgekommen», sagte Walter O. Frey, Verantwortlicher Arzt Alpin und Chief Medical Officer von Swiss-Ski.

Symptome hatte Hintermann keine, vielmehr stellte ein Physiotherapeut einen dicken Lymphknoten fest. Genauere Abklärungen führten dann zur schlimmen Diagnose. «Zuerst einmal ging es darum, wie es überhaupt weitergeht, ob es eine Zukunft gibt», führte Hintermann aus. «Wir kamen aus Südamerika zurück, ich fühlte mich mega wohl auf den Skiern, und dann gab es eine 180 Grad Wendung in meinem Leben, rückte der Sport an eine der letzten Stellen.» Als er dann erfuhr, dass sein Leben in dem Sinn nicht in Gefahr sei, habe das für etwas Ruhe gesorgt. Es sei jedoch bis zu den Besprechungen mit dem Onkologen nicht ganz einfach gewesen.

Rücktritt kein Thema

Nun sieht Hintermann, der die vergangene Saison nach schwierigen Monaten mit einem Sieg in der Abfahrt in Kvitfjell, seinem dritten Triumph im Weltcup, abgeschlossen hat, im Negativen auch sehr viel Positives. «Es bleibt beschissen, aber ich nehme das Ganze mit dem Gefühl in Angriff, dass es nach zwei, drei Monaten vorbei ist», sagte Hintermann.

«Das Leben danach wird nicht betroffen sein, aus medizinischer Sicht kann ich wieder in den Spitzensport einsteigen.» Ein Rücktritt war denn auch kein Thema, vielmehr ist Hintermanns Ziel, im kommenden August wieder mit dem Team zu trainieren.

(sda/hap)

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veröffentlicht: 9. Oktober 2024 14:17
aktualisiert: 9. Oktober 2024 17:24
Quelle: ZüriToday

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