«Sollte es im Sommer an den Olympischen oder Paralympischen Spielen eine Aargauer Medaille geben, laufe ich von Paris nach Hause.» Mit dieser Aussage bei der Aargauer Sportgala im letzten März sorgte Regierungsrat Alex Hürzeler medial für Aufruhr. Seit Schützin Chiara Leone dann Anfang August in Paris die Goldmedaille gewann, wurde er immer wieder darauf angesprochen.
«Jetzt gilt es, mein Versprechen einzuhalten», sagte er nach dem Medaillensieg im Schweizer Fernsehen. Wann, wo und wie, sei noch offen. Die über 600 Kilometer laufe man auch nicht einfach schnell an einem Wochenende.
Wenige Tage vor dem Fernsehinterview hiess es als erste Reaktion gegenüber der AZ noch: Dass er gesagt habe, er laufe von Paris nach Hause, sei als Motivationsspritze gedacht gewesen. «Momentan lässt das Amt dies natürlich nicht zu», sagte er über sein Versprechen. «Aber wir werden zu gegebener Zeit schauen, was möglich ist.»
Nun bestätigt Hürzeler gegenüber der Aargauer Zeitung unmissverständlich: Er wird sein Versprechen einhalten. «Das bin ich den Sportlerinnen und Sportlern schuldig.» Ob er es tun würde, sei von Anfang an nie zur Debatte gestanden. «Das Wie und Wann wird sich ab nächstem Jahr ergeben.»
Jetzt müsse er nämlich regieren. Im Januar, wenn er nach 16 Jahren nicht mehr Regierungsrat sein wird, werde er sich an die Planung machen. Die lange Wanderung werde er wohl in Etappen absolvieren.
Läuft Chiara Leone ein Stück mit?
Mit einem Augenzwinkern hatte Chiara Leone ihn nach dem Medaillengewinn dazu aufgerufen. Wettschulden seien Ehrenschulden, sagte sie. «Wenn du noch ein paar Kilometer mitlaufen willst, melde dich bei mir», antwortete Alex Hürzeler.
Angesprochen darauf, sagte Chiara Leone zur Fernsehmoderatorin: «Ja, dafür wäre ich sicher zu haben.» Der Nachhauseweg wäre derselbe: Beide stammen aus dem Fricktal. Gegenüber Argovia Today sagte Hürzeler dann noch, es gebe schon viele Angebote von Menschen, die ihn begleiten möchten.
Ihm sei nur wichtig, das Missverständnis gegenüber der AZ zu klären. In den Vordergrund stellen wolle er sich nicht. «Im Fokus steht der Erfolg der Sportlerinnen und Sportler.» Die Medaille von Chiara Leone war dann auch nicht die einzige für den Aargau: An den Paralympics gewannen Nora Meister aus Lenzburg und Ilaria Renggli aus Hottwil – wieder eine Fricktalerin – ebenfalls Medaillen.